Als Student war ich aktiv im «Allgemeinen Deutschen Fahrradclub, ADFC Nürnberg» und schrieb eine Reise nach Andalusien aus. Die Gegend kannte ich schon von einem früheren Besuch her. Hinsichtlich meiner schön ausgearbeiteten Reise inklusive günstiger Preise und einfachen Unterkünften kalkulierte ich für mich keinerlei Puffer ein. Ja sogar das Fahrrad stellten mir die «Herkules Werke» als Test-Rad zur Verfügung.
Für maximal sieben Teilnehmende war die Reise rasch ausgebucht. Ich hielt einen Vorbereitungsabend ab – alles Berufstätige. An diesem Abend verpasste ich die verschiedenen Bedürfnisse abzuklären. Während ich für mich als Studenten alles preisgünstig gestaltete, war es für die Teilnehmer Urlaub. Auf ihrer Reise assen sie teuer und wählten entsprechend andere Unterkünfte als meine. Dabei half ich sogar aus, telefonierte für sie im Land herum, ich konnte ja Spanisch.
Während der Reise fiel unser Augenmerk auf landschaftlich ausgesprochene Schönheit. Auch das Wetter spielte meistens mit. Doch es bildeten sich zwei Gruppen. Mich und einer, welchem ich Leid tat und die Reise wie vereinbart mit mir durchführte, beziehungsweise einfache Unterkünfte und einfaches Essen anstrebte. Anderseits jene Urlauber, die eben ausnahmslos geniessen mochten. So trennten sich gruppiert und allabendlich die Wege . Auf die Sierra Nevada fuhr ich gar alleine hoch, und da entstand meine Idee für die Panamerica, die ich alleine fahren wollte.
Hätte ich damals nachgefragt und den Preis erhöht, wäre mir mancher Frust erspart geblieben. Lediglich ein Vortrag und eine Beschreibung der Reise mit Tagesprogramm, Streckendistanzen, Höhenmetern und die zu besuchenden Orte macht halt doch keine ideale Vorbereitung aus. Jeder Mitreisende sollte seine Erwartungen im Vorfeld skizzieren. Eben nicht Unterschiedlichstes während einer Reise anstreben und sich somit gegenseitig ausgrenzen. Daraufhin organisierte ich keine Gruppenreise per Rad mehr, obwohl ich mich deren Anforderungen hätte anpassen können.
Später als Reiseveranstalter wurde mir klar, dass bei den meisten Urlaubern das Geld gerne etwas lockerer sitzt, besonders bei attraktiven Angeboten vor Ort. Ich übernachtete später im Parador Hotel, was schon schon einen riesen Unterschied zu einfachen Zimmern in einer Pension ausmacht.
Es muss aber beides geben, ferner berate ich gerne auch Leute mit schmalem Budget.
Fazit zu Radreise-Planungen in Gruppen; betrachten Sie diese im Vorfeld einfach über Ihren eigenen Horizont hinaus.